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Einer der womöglich wichtigsten Filme jüngster Zeit ist das poetische Meisterwerk Moonlight. Darin wird in bläulichen, warm durchleuchteten Bildern von Chiron erzählt, der als Außenseiter in einer, im Miami der 80er-Jahre situierten, schwarzen Community aufwächst. Eine Coming-of-Age-Geschichte, die nicht nur das Individuelle zeigt, sondern, daran anknüpfend, afroamerikanisches Selbstverständnis skizziert. Die Geschichte untergliedert sich in drei Kapitel, die jeweils eine elementare Etappe in Chirons Leben markieren. Seine Mutter ist alleinerziehend und crackabhängig. Der Drogenhändler Juan nimmt ihn unter seine Fittiche und lehrt ihn eine gewisse Unabhängigkeit und Stärke. Im gleichaltrigen Kevin findet Chiron einen Freund, und in fortschreitendem Alter sogar noch mehr. Eine der großen Leistungen des Films ist es, die großen Emotionen mittels kleinster Gesten und Nuancen zu transportieren. Barry Jenkins erzählt die schwule Selbstfindung eines sensiblen Heranwachsenden mit einer unnachahmlichen Empathie, die noch sehr lange nachwirkt.