Jürgen Baldiga ist zum Chronisten des schwulen Berlins während der AIDS-Hysterie geworden. In einer Zeit, in der Medien über die Krankheit noch ganz offen als Homosexuellenseuche und Schwulenpest berichteten, hat auch er sich angesteckt. Aber auch mit Erkrankung ist er sich treu geblieben, niemals Opfer sein zu wollen. So, wie er zu seiner Sexualität gestanden hat, hat er sich auch der Krankheit gegenüber gezeigt: mutig, offen und ehrlich. Anstatt sich zu verstecken hat er sich erneut gegen gesellschaftliche Strömungen gestellt. Er hat seine Erkrankung bewusst in die Öffentlichkeit getragen, auch wenn es ihn sehr viel Kraft gekostet haben muss. Markus Steins Film macht Mut, Bedrohungen ehrlich gegenüberzutreten und Minderheiten Raum zur Entfaltung zu lassen.