PRIDE PICTURES PRISM 2025
The City of Media Arts Queer Short Film Award
Juryentscheidung
Gewinnerfilm:
My Endless Eclipse
Regie: Bijan Aarabi, 15 Min., Kanada & Islamische Republik Iran, 2025
Der Film zeigt auf eindrucksvolle Weise die innere Welt einer queeren Person, wobei ein einzigartiger filmischer Ansatz zum Tragen kommt. Minimalistisch gestaltete und zugleich detailreich ausgearbeitete Motive erschaffen die Welt dieser ganz besonderen Erzählung. Die Lichtstimmung zeigt klar den Gegensatz zwischen der dunklen Welt der Figur und der hellen patriarchalen Gesellschaft. Dieser unvereinbare Gegensatz wird durch die konstante Wechselwirkung von Licht und Schatten spürbar, die die tiefe Isolation der Hauptfigur widerspiegelt. Das Zitat „ewiges Hindernis, eine Frau zu sein, keine Frau zu sein” bringt die ausweglose Situation klar und unmissverständlich zum Ausdruck. Die Figur steckt fest in einem Kokon aus gesellschaftlichen Vorstellungen von Frausein und Nicht-Frausein, während das mehrstimmige Voice-over verschiedene Geschlechterrollen zu einem harmonischen Chor vereint, der zur kraftvolle Stimme unserer Hauptfigur wird. Im Inneren ist alles erlaubt. Zusammengenommen machen diese Elemente „My Endless Eclipse” zu einem erstaunlich tiefgründigen Film, der von der Sehnsucht nach Freiheit queerer Identitäten erzählt und gleichzeitig aufzeigt, welchen Preis sie manchmal fordert. Durch die poetische Bildsprache, das präzise Spiel mit Licht und Schatten und die virtuose narrative Struktur setzt der Film neue Maßstäbe für das internationale queere Kino. Inspirierend öffnet sich so ein Raum, in dem Identität, Gesellschaft und künstlerischer Ausdruck in berührender Harmonie zusammenfinden.
Honorable Mention:
Hi Mom, it’s me, Lou Lou
Regie: Atakan Yilmaz, 21 Min., Türkei, 2024
Die Jury möchte zudem eine besondere Erwähnung an den Film „Seahorse Parents” aussprechen. In der berührenden Kurzdokumentation lenkt Miriam Guttmann unsere Aufmerksamkeit auf die Ansichten über Schwangerschaft von trans Männern. Die Originalität und gesellschaftliche Relevanz des Films zeigt neue Perspektiven auf und leistet einen wichtigen Beitrag zur Visiblität alternativer Familienmodelle.




